Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

Inmitten von malerischen Tälern und idyllischen Landschaften sind Mühlen Zeitzeugen eines alten, aber unverzichtbaren Handwerks. Kein Beruf war so häufig vertreten und keiner war außer dem des Bauern so bedeutsam wie der des Müllers. Denn bevor die Kartoffel eingeführt wurde, war Getreide das Hauptnahrungsmittel der Menschen und Mühlen waren unerlässlich für dessen Verarbeitung.

Die alten Mühlen im Schwarzwald stehen als stille Zeitzeugen aber nicht nur für ihre eigene Geschichte, sondern stellvertretend als materielle Denkmäler längst vergangener Zeiten der westlichen Zivilisation. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts galten Mühlen als Symbol für technische Einrichtungen mit drehenden, rotierenden Teilen. Schon im Mittelalter dienten sie nicht nur zur Verarbeitung von Korn, sondern auch zur Durchführung einer Vielzahl weiterer Prozesse, wie dem Hämmern, Stempeln, Pochieren, Schneiden, Schleifen, Ziehen, Walzen, Sägen, dem Betrieb von Pumpen und Maschinen sowie dem Anfeuern von Schmelzöfen.

Grundbesitzer förderten den Bau von Mühlen um damit Mehreinnahmen zu erzielen, während Klöster eine erhebliche Arbeitserleichterung im Alltag in ihnen sahen. Die Regel des Benediktinerordens von 529 forderte beispielsweise für jedes Kloster eine Kornmühle und unter den Ordenträgern gab es somit zahlreiche Mühlenbauer. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert nahm der Zisterzienserorden eine besondere Vorreiterrolle im Technologietransfer ein, indem er die Nutzung natürlicher Energie in den Rahmen der klösterlichen Eigenwirtschaft integrierte.